- Mandesprachen
- Mạndesprachen,westafrikanische Sprachfamilie mit etwa 14 Mio. Sprechern. Die rd. 30, zum Teil äußerst unterschiedlichen Mandesprachen werden v. a. in Mali, außerdem in Guinea, Elfenbeinküste, Sierra Leone, Liberia und Burkina Faso sowie in Gambia, Senegal, Guinea-Bissau und Mauretanien, ferner in Benin, Togo, Niger, Nigeria und Ghana gesprochen. Die Mandesprachen gelten als Zweig der Niger-Kongo-Sprachen, werden in der Forschung aber auch als selbstständige genealog. Einheit aufgefasst; sie sind Tonsprachen ohne Klassensysteme (Klassensprachen) und ohne grammatisches Geschlecht. Ursprünglich gliederte man die Mandesprachen in eine tan- und eine fu-Gruppe, entsprechend der Verteilung der beiden Wortstämme für das Zahlwort zehn. Heute unterscheidet man eine Nordwestgruppe (dazu u. a. Dyula, Khassonke, Malinke, Soninke, Susu, Vai sowie die Sprache der Bambara), eine Südwestgruppe (dazu u. a. Kpelle, Toma, Mende) und eine Südostgruppe (dazu u. a. Dan).M. Delafosse: Essai de manuel pratique de la langue mandé ou mandingue (Paris 1901);W. E. Welmers: The Mande languages, in: Monograph series on languages and linguistics, Jg. 11 (Washington, D. C., 1958);O. Köhler: Gesch. u. Probleme der Gliederung der Sprachen Afrikas. .., in: Die Völker Afrikas u. ihre traditionellen Kulturen, hg. v. H. Baumann, Tl. 1 (1975);G. Böhm: Elemente des Satzbaus in den M. u. ihre Verbreitung im Sudan (Wien 1984);
Universal-Lexikon. 2012.